Jesus Christus sagt: In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost: Ich habe die Welt überwunden! (Johannes 16,33)

Was für eine besondere Zeit?! Ein kleiner, unsichtbarer, krankmachender Virus legt die ganze Welt lahm! Was für einige eine dankbare Entschleunigung ihres hektischen Lebens sein mag, ist für andere lebensgefährlich und existenzbedrohend! „Es ist ernst! Nehmen Sie es auch ernst!“, so ruft es die Bundeskanzlerin uns zu.

Das öffentliche Leben wird drastisch eingeschränkt, um die konkrete Begegnung mit Menschen und damit die Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Das betrifft auch uns als Kirche und Gemeinschaft und trifft uns in einem wesentlichen Punkt: Gemeinschaft zu erleben! Aber auch wenn unsere Begegnungsorte ausfallen müssen, so soll und muss „Gemeinschaft“ aber nicht ausfallen! Ich lade alle ein, sich nicht nur „vor anderen“ und der potentiellen Ansteckungsgefahr zu schützen, sondern auch den anderen vor dem Alleinsein und Vereinsamen zu schützen! Lasst uns gerade jetzt eine „Gemeinschaft für andere“ sein. Und „Ja“, wir mögen Angst haben vor dem, was in der Welt los ist. ABER lasst uns nicht nur auf das Angst-Machende sehen, sondern zugleich auch auf den Heil-Macher der Welt: Jesus Christus! Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er ein für allemal gezeigt, dass er immer größer und stärker ist als alles Bedrohliche und Angstmachende dieser Welt! ER ist derjenige, der die Welt überwunden hat. Darum lasst uns gerade jetzt auf ihn schauen und seinen Zusagen vertrauen:

Seid getrost, ich habe die Welt überwunden!

Darum nochmal: Ja, wir mögen Angst haben! ABER mit Blick auf Jesus wollen wir sagen: die Angst soll und muss nicht uns haben!

Für mich gehört es zu den größten Einschränkungen der kommenden Tage, dass wir Ostern nicht zum Gottesdienst zusammen kommen können und gemeinsam das Auferstehungsfest feiern können! ABER dennoch: Ostern fällt deswegen nicht aus. Niemand und nichts kann den Auferstandenen und seine Siegeskraft aufhalten. ER lebt! Und darum lebt die Hoffnung – wie Dietrich Bonhoeffer sie in seiner lebensbedrohlichen Lage einmal beschrieb: Ich glaube, dass Gott aus allem auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen …

Ihr Samuel Liebmann